Die erste Briefmarke Deutschlands wurde seit dem 1. November 1849 im Königreich Bayern ausgegeben. Sie wird üblicherweise als Schwarzer Einser bezeichnet aufgrund der grossen Wertziffer und der Farbe der Briefmarke. Der Nominalwert beträgt ein Kreuzer, der damaligen Frankatur für einen Ortsbrief, und für das versenden von Drucksachen wie Preislisten oder Werbebroschüren. Das Motiv wurde von Johann Peter Haseney gestochen, auf handgeschöpftem Papier gedruckt und ist ungezähnt.
Der Schwarze Einser war der kleinste Wert einer ganzen Serie von sehr ähnlichen Marken. Gleichzeitig erschienen die blaue 3-Kreuzer- und die braune 6-Kreuzer-Briefmarke. Zum Erscheinungstermin, am Feiertag Allerheiligen hatten allerdings nur grosse Postämter geöffnet und bisher ist keine Briefmarke aufgetaucht, die bereits am 1. November verwendet wurden.
Die Gestaltung der Briefmarke in schwarzer Farbe bewährte sich nicht, da sie mit schwarzer Stempelfarbe entwertet wurde. Der Schwarze Einser wurde daher schon bald durch eine neue Ausgabe, den rosafarbenen 1-Kreuzer ersetzt, dessen Zeichnung an die 3- und 6-Kreuzer-Briefmarke angepasst wurde. Im Oktober 1851 wurde die Briefmarke vom Schalterverkauf zurückgezogen, blieb aber noch bis zum 31. August 1864 frankaturgültig.